Titelbild: 3D Modell des Schädels von Captorhinus aguti in Innenansicht mit Darstellung der äußeren Kiederadduktoren. Aus Abel & Werneburg (2024).
Im vorherigen Teil haben wir gelernt, dass man bei den Landwirbeltieren (Tetrapoden) verschiedene Schädeltypen findet, die sich anhand der Art und Anzahl sogenannter Schläfenöffnungen unterscheiden lassen. Besonders innerhalb der Amnioten, also der gemeinsamen Gruppe aus Säugetieren, Reptilien und Vögeln, wurden oft ganze Verwandtschafsgruppen anhand ihrer Schläfengestalt definiert. So hätten wir beispielsweise die Gruppe der Anapsida ohne Schläfenöffnungen, die Synapsida mit einem Paar seitlicher Öffnungen oder die Diapsida mit je einem Paar an der Seite und oberhalb der Schläfe. Wir haben aber auch gelernt, dass die Realität deutlich komplexer ist und sich ähnliche Schädeltypen wiederholt unabhängig voneinander entwickelt haben. Doch warum ist das so? Warum sehen wir überhaupt diese Schläfenöffnungen? Und warum variieren sie in Art und Anzahl? Darum geht es hier im zweiten Teil.
Weiterlesen „Warum haben viele Tiere Öffnungen in ihrer Schläfe? (Teil 2)“